SELECTION METHOD FOR ADDITIVES IN PHOTOPOLYMERS

12-05-2011 дата публикации
Номер:
WO2011054796A1
Принадлежит: BAYER MATERIALSCIENCE AG
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Номер заявки: EP65-06-201093
Дата заявки: 02-11-2010

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Auswahlverfahren für Additive in Photopolymeren

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl von Verbindungen, die als Additive in Photopolymer-Formulierungen zur Herstellung von hellen holographischen Medien verwendet werden können, sowie Photopolymer-Formulierungen welche wenigstens einen Weichmacher enthalten, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgewählt wurde.

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In der WO 2008/125229 AI sind Photopolymer-Formulierungen der eingangs genannten Art beschrieben. Diese umfassen Polyurethan-basierte Matrixpolymere, Schreibmomomere auf Acrylbasis sowie Photoinitiatoren. Im ausgehärtetem Zustand sind in der Polyurethanmatrix die Schreibmonomere und die Photoinitiatoren räumlich verteilt eingebettet. Aus der WO- Schrift ist ebenfalls bekannt Dibutylphthalat, einen klassischen Weichmacher für technische Kunststoffe, der Photopolymer-Formulierung hinzuzufügen.

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Für die Verwendungen von Photopolymer-Formulierungen in den unten beschriebenen Anwendungsfeldern spielt die durch die holographische Belichtung im Photopolymer erzeugte Brechungsindexmodulation An die entscheidende Rolle. Bei der holographischen Belichtung wird das Interferenzfeld aus Signal- und Referenzlichtstrahl (im einfachsten Fall das zweier ebenen Wellen) durch die lokale Photopolymerisation von z.B. hochbrechenden Acrylate an Orten hoher Intensität im Interferenzfeld in ein Brechungsindexgitter abgebildet. Das Brechungsindexgitter im Photopolymeren (das Hologramm) enthält alle Information des Signallichtstrahls. Durch Beleuchtung des Hologramms nur mit dem Referenzlichtstrahl kann dann das Signal wieder rekonstruiert werden. Die Stärke des so rekonstruierten Signals im Verhältnis zur Stärke des eingestrahlten Referenzlichts wird Beugungseffizienz genannt, im folgenden DE wie Diffraction Efficiency. Im einfachsten Fall eines Hologramms, das aus der Überlagerung zweier ebener Wellen entsteht ergibt sich die DE aus dem Quotienten der Intensität des bei der Rekonstruktion abgebeugten Lichtes und der Summe der Intensitäten aus eingestrahltem Referenzlicht und abgebeugtem Licht. Je höher die DE desto effizienter ist ein Hologramm in Bezug auf die notwendige Lichtmenge des Referenzlichtes die notwendig ist um das Signal mit einer festen Helligkeit sichtbar zu machen. Hochbrechende Acrylate sind in der Lage, Brechungsindexgitter mit hoher Amplitude zwischen Bereichen mit niedrigstem Brechungsindex und Bereichen mit höchstem Brechungsindex zu erzeugen und damit in Photopolymer-Formulierungen Hologramme mit hohem DE und hohem An zu ermöglichen. Dabei ist zu beachten das DE vom Produkt aus An und der Photopolymerschichtdicke d abhängt. Je größer das Produkt desto größer die mögliche DE (für Reflexionshologramme). Die Breite des Winkelbereiches bei dem das Hologramm z.B. bei monochromatischer Beleuchtung sichtbar wird (rekonstruiert), hängt nur von der Schichtdicke d ab. Bei Beleuchtung des Hologramms mit z.B. weißem Licht hängt die Breite des spektralen Bereiches, der zur Rekonstruktion des Hologramms beitragen kann, ebenfalls nur von der

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Schichtdicke d ab. Dabei gilt: je kleiner d desto größer die jeweiligen Akzeptanzbreiten. Will man daher helle und leicht sichtbare Hologramme herstellen, ist ein hohes An-d und eine geringe Dicke d anzustreben und zwar so das DE möglichst groß wird. Das heißt je höher An wird, desto mehr Freiraum zur Gestaltung heller Hologramme durch Anpassen von d und ohne Verlust an DE erreicht man. Daher kommt der Optimierung von An bei der Optimierung von Photopolymer formulierungen eine herausragenden Bedeutung zu (Ref. Hariharan Optical Holography).

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Eine Möglichkeit ein möglichst großes An zu erreichen, ist die Verwendung von Photopolymer-Formulierungen, welche optisch niederbrechenden Weichmacher, also solche mit einem niedrigen Brechungsindex, enthalten. Neben den optischen Eigenschaften ist ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium für solche Weichmacher, dass sie bei typischen Produktionsbedingungen für Photopolymer-Formulierungen hinreichend nieder flüchtig sein müssen. Aufgrund eines beobachteten Masseverlust bei der Herstellung der holographischen Filmmedien liegt die Vermutung nahe, dass es während der Herstellung speziell im Bereich der Trocknung zur Verdampfung einzelner Komponenten kommen könnte. Bei der Betrachtung der Siedepunkte und der Dampfdrücke der eingesetzten Komponenten konnte jedoch nicht erwartet werden, dass diese bei den jeweiligen Trocknungstemperaturen eine Ursache für die Verdampfung und somit ein Grund für die deutlich niedrigeren An Werte sein sollten.

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Jedoch ist der Dampfdruck ein Parameter, mit dessen Hilfe die Eignung von Komponenten zur Verwendung bei der großtechnischen Herstellung von holographischen Medien nicht geprüft werden kann. Denn der Dampfdruck einer chemischen Verbindung ist eine Stoffkonstante, die beschreibt, wie ein Reinstoff oder ein Stoffgemisch im thermodynamischen Gleichgewicht mit seiner flüssigen oder festen Phase steht. Für dynamische Systeme liefert der Dampfdruck allerdings keine Anhaltpunkte. So beschreibt der Dampfdruck nicht die Situation, wie sie zum Beispiel in einer kontinuierlich betriebenen Beschichtungsanlage herrscht, in der das mit einer geringen Schichtdicke applizierte Material verteilt über eine große Oberfläche durch eine Luftumwälzung, die dafür sorgt, dass die gasförmige Phase konstant abgeführt wird, getrocknet wird.

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Zweckmäßigerweise wird stattdessen an Stelle des Dampfdrucks die Flüchtigkeit betrachtet. Da dieser Wert experimentell schwer zu bestimmen ist, könnten theoretische Methoden hierfür gut anwendbar sein.

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Prinzipiell aus der Literatur bekannt sind Methoden bei denen, basierend auf einfachen molekularen Deskriptoren, Zusammenhänge zwischen den Molekül- und den Stoffeigenschaften einer Substanz, im Folgenden Quantitative Structure Property Relationships (QSPR) genannt, gesucht werden. So werden beispielsweise von Ha et al. (Energy & Fuels, 19, 152, (2005)) QSPR-Modelle beschrieben, welche sich zur Abschätzung von Siedepunkten, relativen Dichten und Brechungsindices von gesättigten und aromatischen Kohlenwasserstoffen ohne Heteroatomen eignet. Von Liu et al. wurde ein QSPR Modell vorgestellt, welches sich vorrangig für Fluor und schwefelhaltige Kohlenwasserstoffe eignet (J. Micro/Nanolith. MEMS MOEMS 7, 023001-1-023001-11, (2008)). Diese Modelle werden auf Basis eines großen Satzes experimenteller Daten hergeleitet und erlauben häufig ein hohes Maß an Prädiktivität für Verbindungen die hinreichend ähnlich zu den zur Herleitung verwendeten Substanzen sind, weisen aber einer signifikant reduzierte Genauigkeit auf, wenn diese Ähnlichkeit nicht gegeben ist.

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Weitere bekannte Methode zur Abschätzung molekularer Eigenschaften sind Gruppenbeitragsmethoden, welche ein gegebenes Molekül in , Gruppen' zerlegen, denen ein bestimmter inkrementeller Beitrag zu einer gegebenen physikalischen Eigenschaft zugewiesen wird. Die Stoffeigenschaften ergeben sich dann durch Aufsummieren der Gruppenbeiträge.

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Ein Beispiel ist die von 2001 von Marrero und Gani veröffentlichte Methode (Fluid Phase

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Equilib. 183-184, 183-208 (2001)). Ein prinzipielles Problem dieser Methoden stellt jedoch die Tatsache dar, dass keine Verbindungen behandelt werden können, deren Molekülstruktur von der Methode nicht erfasste Gruppen enthält. Darüberhinaus ist die Genauigkeit typischerweise für quantitative Aussagen nicht ausreichend.

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In den WO 02/051263 und DE 10065443 sind QSPR Verfahren beschrieben, welche auf aus quantenchemischen Rechnungen abgeleiteten Deskriptoren beruhen. Die Methode wird dort verwendet, um das Phasenverhalten von Aromastoffen bzw. Riechstoffen in Multistoff- Systemen zu beschreiben. Diese Deskriptoren eignen sich besonders gut um einen vielseitigen Satz von Molekülen zu beschreiben, so dass QSPR-Modelle mit sehr wenigen Deskriptoren gefunden werden können, welche vielseitig einsetzbar sind.

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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Auswahlverfahren für Additive in Photopolymer-Formulierungen bereitzustellen, die Herstellung von Hologrammen mit höherer Helligkeit ermöglichen.

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Die Aufgabe wird bei der erfindungsgemäßen Methode dadurch gelöst, dass der Brechungsindex und die Flüchtigkeit, ausgedrückt als TGA95 Wert, einer gegebenen noch nicht charakterisierten Substanz mit Hilfe eines mathematischen Verfahrens abgeschätzt wird, um deren Eignung als Additiv in Photopolymer-Formulierungen zu beurteilen. Eine Substanz gilt als geeignet, wenn ihr nach der erfindungsgemäßen Methode abgeschätzter Brechungsindex < 1.4600 sowie ihr abgeschätzter TGA95 Wert > 100°C ist.

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Für die Beurteilung der Verdampfungseigenschaften einer Komponente mit einer niedrigen Schichtdicke während eines Trocknungsprozesses an offenen Oberflächen ist die Betrachtung der Flüchtigkeit dieser chemischen Komponente wichtig, die ein Maß für das Bestreben zum Verdunsten ist. Diese Flüchtigkeit kann vorzugsweise mit einer thermogravimetrischen Analyse (TGA) bestimmt werden.

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Die TGA95 Werte der einzelnen Komponenten werden dann bestimmt, indem eine Menge von ca. 10 mg der Probe der jeweiligen Komponente in ein Aluminiumpfännchen mit einem Volumen von 70 μΐ. eingewogen, das Aluminiumpfännchen in einen Ofen einer Thermowaage, bevorzugt einer Thermowaage TG50 der Firma Mettler-Toledo, eingebracht und bei einer konstanten Aufheizrate des Ofens von 20 K/min der Massenverlust der Probe im offenen Aluminiumpfännchen gemessen wird, wobei die Starttemperatur 30 °C und die Endtemperatur 600 °C des Ofens betragen, der Ofen während der Bestimmung mit einem Stickstoffstrom einer Stärke von 200 ml/min durchgespült und als TGA 95 Wert der jeweiligen Komponente die Temperatur ermittelt wird, bei der ein Massenverlust der Probe von 5 Gew.-%, bezogen auf die ursprünglich eingewogene Menge der Probe, eingetreten ist.

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Zur Anwendung des erfindungsgemäßen Auswahlverfahrens wird zunächst eine zu prüfende Substanz ausgewählt (Schritt a) von welcher mit Hilfe eines geeigneten Softwarepaketes, eine dreidimensionale Struktur erstellt wird. Diese Struktur wird dann, in an sich bekannter Weise, mit Hilfe eines Kraftfeldverfahrens, einer Konformerenanalyse unterzogen, um die energetisch niedrigsten Konformere der Substanz zu ermitteln (Schritt b). Die Anzahl der Konformere wird dann durch nochmaliges Geometrieoptimieren mit einem Kraftfeldverfahren und einer sich anschließenden Ähnlichkeitsanalyse, weiter reduziert (Schritt c). Die Schritte a-c können beispielsweise mit dem conformers Modul des Programmpaketes Materials Studio der Firma Accelrys durchgeführt werden.

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Die in den S chritten a-c generierten Konformere werden dann quantenchemisch geometrieoptimiert, wobei idealerweise das B-P86 Dichtefunktional, sowie eine triple-ζ- Valenzbasis verwendet werden (Schritt d). Die Geometrieoptimierung erfolgt unter Verwendung des Kontinuumsolvenzmodells Conductor like Screening Model (COSMO), wobei, soweit möglich, die von Klamt optimierten elementspezifischen COSMO-Radien verwendet werden (AlChE Journal, 48, 369, (2002); Fluid Phase Equilibria, 172, 43 (2000); J. Chem. Soc. Perkin Trans. II, 799 (1993)) . Sind Elemente in dem Molekül vorhanden, für welche keine solchen optimierten Radien vorhanden sind, so wird das 1.17-fache des Bondi- Valenzradius angenommen.

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Auf Basis der COSMO-Radien wird von der verwendeten Quantenchemiesoftware eine Kavität berechnet außerhalb derer das Molekül während der Geometrieoptimierung ideal elektrostatisch gegen die Umgebung abgeschirmt ist. Die Oberfläche (in Ä2) und das Volumen dieser Kavität (in Ä3) sind jeweils Deskriptoren im Rahmen des erfindungsmäßen Verfahrens (Schritt e).

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Der dritte Deskriptor wird aus der Abschirmladungsoberfläche des geometrieoptimierten Moleküls abgeleitet, welche im Rahmen der quantenchemischen Geometrieoptimierung mit COSMO erhalten wird. Die Oberfläche wird mit Hilfe eines geeigneten Computerprogramms, wie zum Beispiel dem Programm COSMOiAerw? der Firma COSMO/og c in Segmente aufgeteilt, deren mittlere Abschirmladungsdichte (σ) berechnet wird. Der dritte Deskriptor wird dann letztendlich als zweites Moment (M2) der Häufigkeitsverteilung (Ρ(σ)), der Oberflächenabschirmladungsdichten dieser Segmente erhalten (Schritt f):

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M2 = 10 · ^ (σ; ) · σ;2 · Δσ ,

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i dabei ist Δσ die Intervallbreite mit der die diskrete Häufigkeitsverteilung generiert wurde. Die Ladungsdichten σ werden in der Einheit e/nm2 angegeben. Die auf die beschriebene Weise durchgeführte Berechnung der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Deskriptoren A, V und A2 erfolgt auf identische Weise für alle berücksichtigten Konformere. Nachfolgend werden die individuellen Deskriptoren der Konformere gemäß ihres Gewichtes in der Boltzmann- Verteilung, gemittelt (Schritt g). Die Boltzmann Faktoren werden dabei unter Verwendung der Energien ermittelt, die als Ergebnis der quantenchemischen Geometrieoptimierung mit COSMO erhalten wurden.

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Mit den auf diese Weise ermittelten Deskriptoren wird abschließend der Brechungsindex und die Flüchtigkeit der zu prüfenden Substanz abgeschätzt. Zu diesem Zweck wird zunächst mit Hilfe eines aus der Literatur bekannten QSPR Ansatzes, beispielsweise mit einer der Methoden von Crippen et al. ( J. Comput. Chem., 7, 565, (1986) oder Chem. Inf. Comput.

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Sei. 39, 868, (1999)), die molare Polarisierbarkeit (MF) der zu prüfenden Verbindung ermittelt. Die Flüchtigkeit (TGA95) wird erfindungsgemäß entsprechend dem QSPR Ansatz:

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TGA95 ^ 207.015 + 41.405 · Jv - 253.2 abgeschätzt (Schritt h). Die Dichte wird gemäß einem zweiten QSPR Ansatz erfindungsgemäß nach: abgeschätzt (Schritt i) und verwendet, um mit Hilfe der Lorentz-Lorenz Gleichung Brechungsindex bei 589 nm (n™) zu berechnen (Schritt j):

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Im letzten Schritt wird die Eignung der Substanz als Additiv in Photopolymer-Formulierungen entsprechend des abgeschätzten n™ und TGA95 Wertes beurteilt (Schritt k).

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Geeignete Verbindungen im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen einen Brechungsindex von < 1.4600 sowie einen TGA95 Wert von > 100°C auf.

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Bevorzugte Ausführungsformen Gemäß einer ersten Ausführungsform werden das energetisch niedrigste im Rahmen der Konformerenanalyse gefundene Konformer, bevorzugt alle Konformere welche bis zu 4kJ/mol und besonders bevorzugt alle Konformere welche bis zu 8 kJ/mol oberhalb des niedrigsten Konformers liegen, für das Verfahren berücksichtigt. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Schritt k) geprüft, ob die Flüchtigkeit der zur prüfenden Verbindung > 120 °C und deren Brechungsindex n^ < 1.4500, bevorzugt < 1.4400 besonders bevorzugt <1.4300 ist.

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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Photopolymer-Formulierung umfassend Matrixpolymere, Schreibmomomere und Photoinitiatoren, wobei sie wenigstens einen Weichmacher enthält, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgewählt ist.

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Bei den Matrixpolymeren kann es sich insbesondere um Polyurethane handeln. Vorzugsweise sind die Polyurethane durch Umsetzung einer Isocyanatkomponente a) mit einer Isocyanat- reaktiven Komponente b) erhältlich.

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Die Isocyanatkomponente a) umfasst bevorzugt Polyisocyanate. Als Polyisocyanate können alle dem Fachmann an sich gut bekannten Verbindungen oder deren Mischungen eingesetzt werden, die im Mittel zwei oder mehr NCO-Funktionen pro Molekül aufweisen. Diese können auf aromatischer, araliphatischer, aliphatischer oder cycloaliphatischer Basis sein. In untergeordneten Mengen können auch Monoisocyanate und/oder ungesättigte Gruppen enthaltende Polyisocyanate mitverwendet werden.

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B eispielsweise geeignet sind Butylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat (HDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), l ,8-Diisocyanato-4-(isocyanatomethyl)-octan, 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat, die isomeren B is-(4,4'-isocyanatocyclohexyl)- methan und deren Mi schungen beliebigen Isomerengehalts, Isocyanatomethyl-1,8- o ctandiis o cyanat, 1 , 4-Cyclohexylendiisocyanat, die isomeren Cyclo- hexandimethylendiisocyanate, 1,4-Phenylendiisocyan a t , 2 , 4- und/oder 2,6- Toluylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, 2,4'- oder 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat und/oder Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat.

[0034]

Ebenfalls möglich ist der Einsatz von Derivaten monomerer Di- oder Triisocyanate mit Urethan-, Harnstoff-, Carbodiimid-, Acylharnstoff-, Isocyanurat-, Allophanat-, Biuret-, Oxadiazintrion-, Uretdion- und/oder Iminooxadiazindionstrukluren. Bevorzugt ist der Einsatz von Polyisocyanaten auf Basis aliphatischer und/oder cycloaliphatischer Di- oder Triisocyanate.

[0035]

Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Polyisocyanaten der Komponente a) um di- oder oligomerisierte aliphatische und/oder cycloaliphatische Di- oder Triisocyanate. Ganz besonders bevorzugt sind Isocyanurate, Uretdione und/oder Iminooxadiazindione basierend auf HDI, l,8-Diisocyanato-4-(isocyanatomethyl)-octan oder deren Mischungen.

[0036]

Ebenfalls können als Komponente a) NCO-funktionelle Prepolymere mit Urethan-, Allophanat-, Biuret- und/oder Amidgruppen eingesetzt werden. Prepolymere der Komponente a) werden in dem Fachmann an sich gut bekannter Art und Weise durch Umsetzung von monomeren, oligomeren oder Polyisocyanaten al) mit isocyanatreaktiven Verbindungen a2) in geeigneter Stöchiometrie unter optionalem Einsatz von Katalysatoren und Lösemitteln erhalten.

[0037]

Als Polyisocyanate al) eignen sich alle dem Fachmann an sich bekannten aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Di- und Triisocyanate, wobei es unerheblich ist, ob diese mittels Phosgenierung oder nach phosgenfreien Verfahren erhalten wurden. Daneben können auch die diem Fachmann an sich gut bekannten höhermolekularen Folgeprodukte monomerer Di- und/oder Triisocyanate mit Urethan-, Harnstoff-, Carbodiimid- , Acylharnstoff-, Isocyanurat-, Allophanat-, Biuret-, Oxadiazintrion-, Uretdion-, Iminooxadi- azindionstruktur jeweils einzeln oder in beliebigen Mischungen untereinander eingesetzt werden.

[0038]

Beispiele für geeignete monomere Di- oder Triisocyanate, die als Komponente al) eingesetzt w erden könn en , s in d Butylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat (HDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Trimethyl-hexamethylen-diis o cyanat (TMDI) , 1 , 8- Diisocyanato-4-(isocyanatomethyl)-octan, Isocyanatomethyl-l,8-octandiisocyanat (TIN), 2,4- und/oder 2,6-Toluen-diisocyanat.

[0039]

Als isocyanatreaktive Verbindungen a2) zum Aufbau der Prepolymere werden bevorzugt OH- funktionelle Verbindungen eingesetzt. Diese sind analog den OH-funktionellen Verbindungen wie sie nachfolgend für die Komponente b) beschrieben sind.

[0040]

Ebenfalls möglich ist der Einsatz von Aminen zur Prepolymerherstellung. Beispielsweise geeignet sind Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Propylendiamin, Diaminocyclohexan, Diaminobenzol, Diaminobisphenyl, difunktionelle Polyamine wie z.B. die Jeffamine®, aminterminierte Polymere mit zahlenmittleren Molmassen bis 10000 g/Mol oder deren beliebige Gemische untereinander.

[0041]

Zur Herstellung von biuretgruppenhaltigen Prepolymeren wird Isocyanat im Überschuss mit Amin umgesetzt, wobei eine Biuretgruppe entsteht. Als Amine eignen sich in diesem Falle für die Umsetzung mit den erwähnten Di-, Tri- und Polyisocyanaten alle oligomeren oder polymeren, primären oder sekundären, difunktionellen Amine der vorstehend genannten Art.

[0042]

Bevorzugte Präpolymere sind Urethane, Allophanate oder Biurete aus aliphatischen Isocyanat - funktionellen Verbindungen und oligomeren oder polymeren Isocyanat-reaktiven Verbindungen mit zahlenmittleren Molmassen von 200 bis 10000 g/Mol, besonders bevorzugt sind Urethane, Allophanate oder Biurete aus aliphatischen Isocyanat-funktionellen Verbindungen und oligomeren oder polymeren Polyolen oder Polyaminen mit zahlenmittleren Molmassen von 500 bis 8500 g/Mol und ganz besonders bevorzugt sind Allophanate aus HDI oder TMDI und difunktionellen Polyetherpolyolen mit zahlenmittleren Molmassen von 1000 bis 8200 g/Mol.

[0043]

Bevorzugt weisen die vorstehend beschriebenen Präpolymere Restgehalte an freiem monomeren Isocyanat von weniger als 1 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0.5 Gew.- %, ganz besonders bevorzugt weniger als 0.2 Gew.-% auf.

[0044]

Selbstverständlich kann die Isocyanatkomponente anteilsmäßig neben den beschriebenen Präpolymeren weitere Isocyanatkomponenten enthalten. Hierfür kommen in Betracht aromatische, araliphatische, aliphatische und cycloaliphatische Di-, Tri- oder Polyisocyanate. Es können auch Mischungen solcher Di-, Tri- oder Polyisocyanate eingesetzt werden. Beispiele geeigneter Di-, Tri- oder Polyisocyanate sind Butylendiisocyanat, Hexamethy- lendiisoc y a n a t ( H D I ) , I s o p horondiisocyanat (IPDI), 1 ,8-Diisocyanato-4- (isocyanatomethyl)octan, 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat (TMDI), die isomeren Bis(4,4'-isocyanatocyclohexyl)methane und deren Mischungen beliebigen Isomerengehalts, Isocyanatomethyl-l,8-octandiisocyanat, 1,4-Cyclohexylendiisocyanat, die isomeren Cyclohexandimethylendiisocyanate, 1 ,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und/oder 2,6- Toluylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, 2,4'- oder 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat oder deren Derivate mit Urethan-, Harnstoff-, Carbodiimid-, Acylharnstoff-, Isocyanurat-, Allophanat-, Biuret-, Oxadiazintrion-, Uretdion-, Iminooxadiazindionstruktur und Mischungen derselben. Bevorzugt sind Polyisocyanate auf Basis oligomerisierter und/oder derivatisierter Diisocyanate, die durch geeignete Verfahren von überschüssigem Diisocyanat befreit wurden, insbesondere die des Hexamethylendiiso- cyanat. Besonders bevorzugt sind die oligomeren Isocyanurate, Uretdione und Iminooxadiazindione des HDI sowie deren Mischungen.

[0045]

Es ist gegebenenfalls auch möglich, dass die Isocyanatkomponente a) anteilsmäßig Isocyanate enthält, die teilweise mit isocyanat-reaktiven ethylenisch ungesättigten Verbindungen umgesetzt sind. Bevorzugt werden hierbei als isocyanat-reaktives ethylenisch ungesättigten Verbindungen α,β-ungesättigte Carbonsäurederivate wie Acrylate, Methacrylate, Maleinate, Fumarate, Maleimide, Acrylamide, sowie Vinylether, Propenylether, Allylether und Dicyclopentadienyl-Einheiten enthaltende Verbindungen, die mindestens eine gegenüber Isocyanaten reaktive Gruppe aufweisen, eingesetzt, besonders bevorzugt sind dies Acrylate und Methacrylate mit mindestens einer isocyanatreaktiven Gruppe. Als hydroxyfunktionelle Acrylate oder Methacrylate kommen beispielsweise Verbindungen wie 2-Hydroxy- ethyl(meth)acrylat, Polyethylenoxid-mono(meth)acrylate, Polypropylenoxidmono(meth)acry- late, Polyalkylenoxidmono(meth)acrylate, Poly(8-caprolacton)mono(meth)acrylate, wie z.B. Tone® M100 (Dow, USA), 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 4-Hydroxybutyl(meth)acrylat, 3- Hydroxy-2,2-dimethylpropyl(meth)acrylat, die hydroxyfunktionellen Mono-, D i- oder Tetra(meth)acrylate mehrwertiger Alkohole wie Trimethylolpropan, Glycerin, Pentaerythrit, Dipentaerythrit, ethoxyliertes, propoxyliertes oder alkoxyliertes Trimethylolpropan, Glycerin, Pentaerythrit, Dipentaerythrit oder deren technische Gemische in Betracht. Darüberhinaus sind isocyanat-reaktive oligomere oder polymere ungesättigte Acrylat- und/oder Methacrylatgruppen enthaltende Verbindungen alleine oder in Kombination mit den vorgenannten monomeren Verbindungen geeignet. Der Anteil an Isocyanaten die teilweise mit isocyanat-reaktiven ethylenisch ungesättigten Verbindungen umgesetzt sind an der

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Isocyanatkomponente a) beträgt 0 bis 99 %, bevorzugt 0 bis 50 %, besonders bevorzugt 0 bis 25 % und ganz besonders bevorzugt 0 bis 15 %.

[0047]

Es ist gegebenenfalls auch möglich, dass die vorgenannten Isocyanatkomponente a) vollständig oder anteilsmäßig Isocyanate enthält, die ganz oder teilweise mit dem Fachmann aus der Beschichtungstechnologie bekannten Blockierungsmitteln umgesetzt sind. Als Beispiel für Blockierungsmittel seien genannt: Alkohole, Lactame, Oxime, Malonester, Alkylacetoacetate, Triazole, Phenole, Imidazole, Pyrazole sowie Amine, wie z.B. Butanonoxim, Diisopropylamin, 1 ,2,4-Triazol, Dimethyl-l,2,4-triazol, Imidazol, Malonsäurediethylester, Acetessigester, Acetonoxim, 3,5-Dimethylpyrazol, ε-Caprolactam, N- tert.-Butyl-benzylamin, Cyclopentanoncarboxyethylester oder beliebige Gemische dieser Blockierungsmittel. Als Komponente b) können an sich alle polyfunktionellen, isocyanatreaktiven Verbindungen eingesetzt werden, die im Mittel wenigstens 1.5 isocyanatreaktive-Gruppen pro Molekül aufweisen.

[0048]

Isocyanatreaktive Gruppen im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind bevorzugt Hydroxy-, Amino- oder Thiogruppen, besonders bevorzugt sind Hydroxyverbindungen. Geeignete polyfunktionelle, isocyanatreaktive Verbindungen sind beispielsweise Polyester-, Polyether-, Polycarbonat-, Poly(meth)acrylat- und/oder Polyurethanpolyole.

[0049]

Als Polyesterpolyole sind beispielsweise lineare Polyesterdiole oder verzweigte Polyesterpolyole geeignet, wie sie in bekannter Weise aus aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Di- bzw. Polycarbonsäuren bzw. ihren Anhydriden mit mehrwertigen Alkoholen einer OH-Funktionalität > 2 erhalten werden.

[0050]

Beispiele für solche Di- bzw. Polycarbonsäuren bzw. Anhydride sind Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Pimelin-, Kork-, Azelain-, Sebacin-, Nonandicarbon-, Decandicarbon-, Terephthal-, Isophthal-, o-Phthal-, Tetrahydrophthal-, Hexahydrophthal- oder T r imellitsäure sowie Säureanhydride wie o-Phthal-, Trimellit- oder Bernsteinsäureanhydrid oder deren beliebige Gemische untereinander.

[0051]

Beispiele für solche geeigneten Alkohole sind Ethandiol, Di-, Tri-, Tetraethylenglykol, 1,2- Propandiol, Di-, Tri-, Tetrapropylenglykol, 1,3-Propandiol, Butandiol-1,4, Butandiol-1,3, Butandiol-2,3 , Pentandiol-1,5, Hexandiol-1,6, 2,2-Dimethyl-l,3-propandiol, 1 ,4-Di- hydroxycyclohexan, 1,4-Dimethylolcyclohexan, Octandiol-1,8, Decandiol-1,10, Dodecandiol- 1,12, Trimethylolpropan, Glycerin oder deren beliebige Gemische untereinander.

[0052]

Die Polyesterpolyole können auch auf natürlichen Rohstoffen wie Rizinusöl basieren. Ebenfalls möglich ist, dass die Polyesterpolyole auf Homo- oder Mischpolymerisaten von Lactonen basieren, wie sie bevorzugt durch Anlagerung von Lactonen bzw. Lactongemischen wie Butyrolacton, ε-Caprolacton und/oder Methyl-8-caprolacton an hydroxyfunktionelle Verbindungen wie mehrwertige Alkohole einer OH-Funktionalität > 2 beispielsweise der vorstehend genannten Art erhalten werden können.

[0053]

Solche Polyesterpolyole haben bevorzugt zahlenmittlere Molmassen von 400 bis 4000 g/Mol, besonders bevorzugt von 500 bis 2000 g/Mol. Ihre OH-Funktionalität beträgt bevorzugt 1.5 bis 3.5, besonders bevorzugt 1.8 bis 3.0.

[0054]

Geeignete Polycarbonatpolyole sind in an sich bekannter Weise durch Umsetzung von organischen Carbonaten oder Phosgen mit Diolen oder Diol-Mischungen zugänglich.

[0055]

Geeignete organische Carbonate sind Dimethyl-, Diethyl- und Diphenylcarbonat.

[0056]

Geeignete Diole bzw. Mischungen umfassen die an sich im Rahmen der Polyestersegmente genannten mehrwertigen Alkoholen einer OH-Funktionalität > 2, bevorzugt 1 ,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und/oder 3-Methylpentandiol, oder auch Polyesterpolyole können zu Polycarbonatpolyolen umgearbeitet werden.

[0057]

Solche Polycarbonatpolyole haben bevorzugt zahlenmittlere Molmassen von 400 bis 4000 g/Mol, besonders bevorzugt von 500 bis 2000 g/Mol. Die OH-Funktionalität dieser Polyole beträgt bevorzugt 1.8 bis 3.2, besonders bevorzugt 1.9 bis 3.0.

[0058]

Geeignete Polyetherpolyole sind gegebenenfalls blockweise aufgebaute Polyadditionsprodukte cyclischer Ether an OH- oder NH-funktionelle Startermoleküle.

[0059]

Geeignete cyclische Ether sind beispielsweise Styroloxide, Ethylenoxid, Propylenoxid, Tetrahydrofuran, Butylenoxid, Epichlorhydrin, sowie ihre beliebigen Mischungen. Als Starter können die an sich im Rahmen der Polyesterpolyole genannten mehrwertigen Alkohole einer OH-Funktionalität > 2 sowie primäre oder sekundäre Amine und Aminoalkohole verwendet werden.

[0060]

Bevorzugte Polyetherpolyole sind solche der vorgenannten Art ausschließlich basierend auf Propylenoxid oder statistische oder Block-Copolymere basierend auf Propylenoxid mit weiteren 1-Alkylenoxiden, wobei der 1 -Alykenoxidanteil nicht höher als 80 Gew.-% ist.

[0061]

Daneben sind Poly(trimethylenoxide) sowie Mischungen der als bevorzugt genannten Polyole bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Propylenoxid-homopolymere sowie statistische oder Block-Copolymere, die Oxyethylen-, Oxypropylen- und/oder Oxybutyleneinheiten aufweisen, wobei der Anteil der Oxypropyleneinheiten bezogen auf die Gesamtmenge aller Oxyethylen-, Oxypropylen- und Oxybutyleneinheiten mindestens 20 Gew.-%, bevorzugt mindestens 45 Gew.-% ausmacht. Oxypropylen- und Oxybutylen- umfasst hierbei alle jeweiligen linearen und verzweigten C3- und C4-Isomere.

[0062]

Solche Polyetherpolyole haben bevorzugt zahlenmittlere Molmassen von 250 bis 10000 g/Mol, besonders bevorzugt von 500 bis 8500 g/Mol und ganz besonders bevorzugt von 600 bis 4500 g/Mol. Die OH-Funktionalität beträgt bevorzugt 1.5 bis 4.0, besonders bevorzugt 1.8 bis 3.1.

[0063]

Daneben sind als Bestandteile der Komponente c) als polyfunktionelle, isocyanatreaktive Verbindungen auch niedermolekulare, d.h. mit Molekulargewichten kleiner 500 g/mol, kurzkettige, d.h. 2 bis 20 Kohlenstoffatome enthaltende aliphatische, araliphatische oder cycloaliphatische di, tri oder polyfunktionelle Alkohole geeignet.

[0064]

Dies können beispielsweise sein Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, 1,2-Propandiol, 1 ,3-Propandiol, 1 ,4-Butandiol, Neopentylglykol, 2-Ethyl-2-butylpropandiol, Trimethylpentandiol, stellungsiso- mere Diethyloctandiole, 1,3-Butylenglykol, Cyclohexandiol, 1 ,4-Cyclohexandimethanol, 1,6- Hexandiol, 1 ,2- und 1 ,4-Cyclohexandiol, hydriertes Bisphenol A (2,2-Bis(4-hydroxycyclo- hexyl)propan), 2,2-Dimethyl-3-hydroxypropionsäure (2,2-dimethyl-3-hydroxypropylester). Beispiele geeigneter Triole sind Trimethylolethan, Trimethylolpropan oder Glycerin. Geeignete höherfunktionelle Alkohole sind Ditrimethylolpropan, Pentaerythrit, Dipentaerythrit oder Sorbit.

[0065]

Als Komponente c) werden ein oder mehrere Photoinitiatoren eingesetzt. Dies sind üblicherweise durch aktinische Strahlung aktivierbare Initiatoren, die eine Polymerisation der entsprechenden polymerisierbaren Gruppen auslösen. Photoinitiatoren sind an sich bekannte, kommerziell vertriebene Verbindungen, wobei zwischen unimolekularen (Typ I) und bimolekularen (Typ II) Initiatoren unterschieden wird. Desweiteren werden diese Initiatoren je nach chemischer Natur für die radikalische, die anionische (oder), die kationische (oder gemischte) Formen der vorgenannten Polymerisationen eingesetzt.

[0066]

(Typ I)-Systeme für die radikalische Photopolymerisation sind z.B. aromatische Ketonverbindungen, z.B. Benzophenone in Kombination mit tertiären Aminen, Alkylbenzophenone, 4,4'-Bis(dimethylamino)benzophenon (Michlers Keton), Anthron und halogenierte Benzophenone oder Mischungen der genannten Typen. Weiter geeignet sind (Typ II)-Initiatoren wie Benzoin und seine Derivate, Benzilketale, Acylphosphinoxide z.B. 2,4,6- Trimethyl-benzoyl-diphenylphosphinoxid, Bisacylophosphinoxide, Phenylglyoxylsäureester, Campherchinon, alpha-Aminoalkylphenone, alpha-,alpha-Dialkoxyacetophenone, l-[4- (Phenylthio)phenyl]octan-l,2-dion-2-(0-benzoyloxim), u n terschiedlich substituierte Hexarylbisimidazole (HABI) mit geeigneten Coinitiatoren wie z.B. Mercaptobenzoxazol sowie alpha-Hydroxyalkylphenone. Auch die in EP-A 0223587 beschriebenen Photoinitiatorsysteme bestehend aus einer Mischung aus einem Ammoniumarylborat und einem oder mehreren Farbstoffen können als Photoinitiator eingesetzt werden. Als Ammoniumarylborat eignen sich beispielsweise Tetrabutylammonium Triphenylhexylborat, Tetrabutylammonium Triphenylbutylborat, Tetrabutylammonium Trinaphthylbutylborat, Tetramethylammonium Triphenylbenzylborat, Tetra(n-hexyl)ammonium (sec-Butyl)triphenylborat, l-Methyl-3- octylimidazolium Dipentyldiphenylborat, Tetrabutylammonium Tris-(4-tert.-butyl)- phenylbutylborat, Tetrabutylammonium Tris-(3-fluorphenyl)-hexylborat und Tetrabutylammonium Tris-(3-Chlor-4-methylphenyl)-hexylborat. Als Farbstoffe eignen sich beispielsweise Neu-Methylenblau, Thionin, Basic Yellow, Pinacynol Chlorid, Rhodamin 6G, Gallocyanin, Ethylviolett, Victoria Blue R, Celestine Blue, Chinaldinrot, Kristallviolett, Brilliant Grün, Astrazon Orange G, Darrow Red, Pyronin Y, Basic Red 29, Pyrillium I, Safranin O, Cyanin und Methylenblau, Azur A (Cunningham et al., RadTech'98 North America UV/EB Conference Proceedings, Chicago, Apr. 19-22, 1998). Die für die anionische Polymerisation verwendeten Photoinitiatoren sind in der Regel (Typ I)- Systeme und leiten sich von Übergangsmetall-Komplexen der ersten Reihe ab. Hier sind Chrom-Salze, wie z.B. trans-Cr(NH3)2(NCS)4" (Kutal et al, Macromolecules 1991, 24, 6872) oder Ferrocenyl-Verbindungen (Yamaguchi et al., Macromolecules 2000, 33, 1152). Eine weitere Möglichkeit der anionischen Polymerisation besteht in der Verwendung von Farbstoffen, wie Kristallviolett Leukonitril oder Malchit Grün Leukonitril, die durch photolytischen Zerfall Cyanoacrylate polymerisieren können (Neckers et al., Macromolecules 2000, 33, 7761). Allerdings wird dabei das Chromophor in das Polymer eingebaut, so dass die resultierenden Polymere durchgefärbt sind.

[0067]

Die für die kationische Polymerisation verwendeten Photoinitiatoren bestehen im wesentlichen aus drei Klassen: Aryldiazonium-Salze, Onium-Salze (hier speziell: Iodonium-, Sulfonium- und Selenonium-Salze) sowie Organometall- Verbindungen. Phenyldiazonium-Salze können unter Bestrahlung sowohl in Gegenwart als auch in Abwesenheit eines Wasserstoff-Donors ein Kation erzeugten, dass die Polymerisation initiiert. Die Effizienz des Gesamtsystems wird durch die Natur des verwendeten Gegenions zur Diazonium- Verbindung bestimmt. Bevorzugt sind hier die wenig reaktiven aber recht teuren SbF6~, AsF6" oder PF6". Für den Einsatz in Beschichtung dünner Filme sind diese Verbindungen i.d.R wenig geeignet, da durch den nach der Belichtung freigesetzten Stickstoff die Oberflächegüte herabgesetzt wird (pinholes) (Li et al., Polymerie Materials Science and Engineering, 2001, 84, 139). Sehr weit verbreitet und auch in vielerlei Form kommerziell erhältlich sind Onium-Salze, speziell Sulfonium- und Iodonium-Salze. Die Photochemie dieser Verbindungen ist nachhaltig untersucht worden. Die Iodonium-Salze zerfallen nach der Anregung zunächst homolytisch und erzeugen somit ein Radikal und ein Radikalanion, welches sich durch H-Abstraktion stabilisiert und ein Proton freisetzt und dann die kationische Polymerisation startet (Dektar et al. J. Org. Chem. 1990, 55, 639; J. Org. Chem., 1991 , 56, 1838). Dieser Mechanimus ermöglicht den Einsatz von Iodonium-Salzen ebenfalls für die radikalische Photopolymerisation. Hierbei kommt erneut der Wahl des Gegenions eine große Bedeutung zu, bevorzugt werden ebenfalls SbF6", AsF6" oder PF6". Ansonsten in dieser Strukturklasse die Wahl der Substitution des Aromaten recht frei und im wesentlichen durch die Verfügbarkeit geeigneter Startbausteine für die Synthese bestimmt. Bei den Sulfonium-Salzen handelt es sich um Verbindungen, die in nach Norrish(II) zerfallen (Crivello et al., Macromolecules, 2000, 33, 825). Auch bei den Sulfonium-Salzen kommt der Wahl des Gegenions eine kritische Bedeutung zu, die sich im Wesentlichen in der Härtungsgeschwindigkeit der Polymere äußert. Die besten Ergebnisse werden i.d.R. mit SbFö" Salzen erzielt. Da die Eigenabsorption von Iodonium- und Sulfonium- Salze bei <300nm liegt, müssen diese Verbindungen für die Photopolymerisation mit nahem UV oder kurzwelligem sichtbarem Licht entsprechend sensibilisiert werden. Dies gelingt durch die Verwendung von höher absorbierenden Aromaten wie z.B. Anthracen und Derivaten (Gu et al., Am. Chem. Soc. Polymer Preprints, 2000, 41 (2), 1266) oder Phenothiazin bzw. dessen Derivate (Hua et al, Macromolecules 2001, 34, 2488-2494).

[0068]

Es kann vorteilhaft sein auch Gemische dieser Verbindungen einzusetzen. Je nach zur Härtung verwendeter Strahlungsquelle muss Typ und Konzentration an Photoinitiator in dem Fachmann bekannter Weise angepasst werden. Näheres ist zum Beispiel in P. K. T. Oldring (Ed.), Chemistry & Technology of UV & EB Formulations For Coatings, Inks & Paints, Vol. 3, 1991, SITA Technology, London, S. 61 - 328 beschrieben. Bevorzugte Photoinitiatoren c) sind Mis chungen aus Tetrabutylammonium Triphenylhexylborat, Tetrabutylammonium Triphenylbutylborat, Tetrabutylammonium Tr inapthylbutylbor at, Tetrabutylammonium Tris-(4-tert. -butyl) -phenylbuty lb orat , Tetrabutylammonium Tris-(3-fluorphenyl)-hexylborat und Tetrabutylammonium Tris-(3- Chlor-4-methylphenyl)-hexylborat mit Farbstoffen wie beispielsweise Astrazon Orange G,

[0069]

Methylenblau, Neu Methylenblau, Azur A, Pyrillium I, Safranin O, Cyanin, Gallocyanin, Brilliant Grün, Kristallviolett, Ethylviolett und Thionin.

[0070]

Die Photopolymer-Formulierung kann zusätzlich Urethane als Weichmacher enthalten, wobei die Urethane bevorzugt mit wenigstens einem Fluoratom substituiert sein können. Bei den Urethanen handelt es sich vorzugsweise um Verbindungen, die ein Strukturelement der allgemeinen Formel I aufweisen.

[0071]

Sie können aus monofunktionellen Alkoholen und monofunktionellen Isocyanaten erhalten werden. Bevorzugt sind diese mit wenigstens einem Fluoratom substituiert.

[0072]

Weiter bevorzugt ist, wenn die Fluorurethane die allgemeine Formel II

[0073]

aufweisen, in der n>l und n<8 ist und R1, R2, R3 Wasserstoff und / oder unabhängig voneinander lineare, verzweigte, cyclische oder heteroeyclische unsubstituierte oder gegebenenfalls auch mit Heteroatomen substituierte organische Reste sind, wobei mindestens einer der Reste R1, R2, R3 mit wenigstens einem Fluoratom substituiert ist. Besonders bevorzugt ist hierbei R1 ein organischer Rest mit mindestens einem Fluoratom.

[0074]

Gemäß einer weiteren Aus führungs form kann R1 1-20 CF2 Gruppen und / oder eine oder mehrere CF3 Gruppen, besonders bevorzugt 1-15 CF2 Gruppen und / oder eine oder mehrere CF3 Gruppen, insbesondere bevorzugt 1-10 CF2 Gruppen und / oder eine oder mehrere CF3 Gruppen, ganz besonders bevorzugt 1-8 CF2 Gruppen und / oder eine oder mehrere CF3 Gruppen, R2 einen C1-C20 Alkyl-Rest, bevorzugt einen C1-C15 Alkyl-Rest besonders bevorzugt einen C1-C10 Alkyl-Rest oder Wasserstoff, und / oder R3 einen C1-C20 Alkyl- Rest, bevorzugt einen C1-C15 Alkyl-Rest, besonders bevorzugt einen C1-C10 Alkyl-Rest oder Wasserstoff umfassen.

[0075]

Die Fluorurethane können einen Fluorgehalt von 10-80 Gew.-% Fluor, bevorzugt von 13-70 Gew.-% Fluor und besonders bevorzugt 17.5-65 Gew.-% Fluor aufweisen.

[0076]

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Photopolymer-Formulierung 1 0 b i s 89.999 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 70 Gew.-% Matrixpolymere, 10 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-% Schreibmonomere, 0.001 bis 5 Gew.-% Photoinitiatoren und gegebenenfalls 0 bis 4 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 2 Gew.-% Katalysatoren, 0 bis 5 Gew.-% , bevorzugt 0.001 bis 1 Gew.-% Radikalstabilisatoren 0 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 25 Gew.-% Weichmacher und 0 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0.1 bis 5 Gew.-% weitere Additive enthält, wobei die Summe aller Bestandteile 100 Gew.-% beträgt. Besonders bevorzugt werden Photopolymer-Formulierungen mit 25 bis 70 Gew.-%

[0077]

Matrixpolymeren bestehend aus Verbindungen der Komponente a) und der Komponente b), 25 bis 50 Gew.-% Schreibmonomere, 0.001 bis 5 Gew. -% Photoinitiatoren, 0 bis 2 Gew.-% Katalysatoren, 0,001 bis 1 Gew.-% Radikalstabilisatoren gegebenenfalls 0 bis 25 Gew.-% der oben beschriebenen Urethane und gegebenenfalls 0.1 bis 5 Gew.-% weiterer Additive eingesetzt.

[0078]

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Photopolymer formulierung Urethane mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von < 250 g/mol, bevorzugt von < 200 g/mol und insbesondere bevorzugt von < 190 g/mol enthält.

[0079]

Vorteilhafterweise enthält die Photopolymer-Formulierung daher aliphatische Urethane. In diesem Fall können die aliphatischen Urethane insbesondere die die allgemeine Formel (III)

[0080]

aufweisen, in der R4, R5, R6 unabhängig voneinander lineare oder verzweigte, gegebenenfalls mit Heteroatomen substituierte, (Cl-C20)-Alkyl-Reste sind. Besonders bevorzugt ist, dass R4 lineare oder verzweigte (Cl-C8)-Alkyl-Reste, R5 lineare oder verzweigte (Cl-C8)-Alkyl- Reste, und / oder R6 lineare oder verzweigte (Cl-C8)-Alkyl-Reste, sind, wobei insbesondere bevorzugt ist, wenn R4 lineare oder verzweigte (Cl-C4)-Alkyl-Reste, ist und R5 lineare oder verzweigte (Cl-C6)-Alkyl-Reste, ist und R6 Wasserstoff ist. Es wurde nämlich in diesem Fall festgestellt, dass die so erhaltenen Urethane sehr gut mit der Polyurethan-Matrix verträglich sind und den hier beschriebenen Effekt zeigen.

[0081]

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Urethane im Wesentlichen keine freien NCO-Gruppen aufweisen.

[0082]

Vorzugsweise können die Schreibmonomere ein monofunktionelles Acrylat der allgemeinen Formel (IV)

[0083]

umfassen, in der R7, R8 Wasserstoff und / oder unabhängig voneinander lineare, verzweigte, cyclische oder heterocyclische unsubstituierte organische Reste sind.

[0084]

E s i st eb en fall s m ögli ch, das s die Schreibmonomere ein multifunktionales Schreibmonomerumfassen, wobei es sich insbesondere um ein multifunktionelles Acrylat handeln kann.

[0085]

Das multifunktionelle Acrylat kann bevorzugt die allgemeine Formel (V)

[0086]

[0087]

(V) haben, in der n>2 und n<4 ist und R9, R10 Wasserstoff und / oder unabhängig voneinander lineare, verzweigte, cyclische oder heterocyclische unsubstituierte oder gegebenenfalls auch mit Heteroatomen substituierte organische Reste sind.

[0088]

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer erfmdungsgemäßen Photopolymer-Formulierung zur Herstellung holographischer Medien, insbesondere zur

[0089]

Herstellung von In-Line Hologrammen, Off-Axis Hologrammen, Full-Aperture Transfer Hologrammen, Weißlicht-Transmissionshologrammen, Denisyukhologrammen, Off-Axis Reflektionshologrammen, Edge-Lit Hologrammen sowie holographischen Stereogrammen.

[0090]

Beispiele

[0091]

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen näher erläutert. Dabei wird zunächst die Synthese und Charakterisierung der Beispielmoleküle beschrieben und im Anschluss deren Behandlung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens.

[0092]

Sofern nicht abweichend vermerkt beziehen sich alle Prozentangaben auf Gewichtsprozent.

[0093]

Bestimmung des Brechungsindex

[0094]

Messung des Brechungsindex n^ bei einer Wellenlänge von 589 nm: Eine Probe der Beispiel- Verbindung wurde in ein Abbe-Refraktometer gegeben und n2D° gemessen.

[0095]

Bestimmung des Dampfdrucks

[0096]

Für die Beispiele 2 und 7, deren Synthese weiter unten beschrieben wird, wurden die Dampfdrücke unter Stickstoffatmosphäre in einer Umlaufapparatur (isobar in einem Ebulliometer) nach Röck gemäß der OECD Richtlinie zum Testen von Chemikalien Nr. 104 bestimmt. Die resultierenden Dampfdruckkurven sind im Temperaturbereich von 90 bis 180 °C in Figur 5 abgebildet. Die resultierenden Parameter der Antoine-Gleichung

[0097]

[0098]

sind danach:

[0099]

Tabelle 1 : Stoffdaten der Beispiele 2 und 7

[0100]

bei 80 °C bei 100 °C [°C]

[0101]

A B C

[0102]

2 15.6189 2616.075 90.3596 1.30 7.30 72.5

[0103]

7 6.5466 1053.404 42.458 0.13 0.42 111.8

[0104]

Hieraus ist zu sehen, dass der Gleichgewichtsdampfdruck für beispielsweise eine Temperatur von 100 °C für beide Beispiele 2 und 7 < 10 hPa ist, so dass man erwarten würde, dass die beiden Komponenten eine ausreichende Beständigkeit in der Formulierung haben. Die TGA95 Werte der beiden Beispiele 2 und 7 dagegen korrelieren deutlich besser mit dem beobachteten Verhalten während einer Folienbeschichtung.

[0105]

Figur 1 zeigt die gemessenen Dampfdruckkurven der Beispiele 2 und 7.

[0106]

Bestimmung des TGA95-Wertes Die TGA95 Werte der einzelnen Komponenten werden bestimmt, indem eine Menge von ca.

[0107]

10 mg der jeweiligen Komponente in ein Aluminiumpfännchen mit einem Volumen von 70 μΐ eingewogen, das Aluminiumpfännchen in einen Ofen einer Thermowaage, bevorzugt einer Thermowaage TG50 der Firma Mettler-Toledo, eingebracht und bei einer konstanten Aufheizrate des Ofens von 20 K/min der Massenverlust der Probe im offenen Aluminiumpfännchen gemessen wird, wobei die Starttemperatur 30 °C und die Endtemperatur 600 °C des Ofens betragen, der Ofen während der Bestimmung mit einem Stickstoffstrom einer Stärke von 200 ml/min durchgespült und als TGA95 Wert der jeweiligen Komponente die Temperatur ermittelt wird, bei der ein Massenverlust der Probe von 5 Gew.-%, bezogen auf die ursprünglich eingewogene Menge der Probe, eingetreten ist.

[0108]

Messung der holographischen Eigenschaften DE und An der holographischen Medien mittels Zweistrahlinterferenz in Reflexionsanordnung Zur Messung der holographischen Performance wird die Schutzfolie des holographischen Films abgezogen und der holographische Film mit der Photopolymerseite auf eine 1 mm dicke Glasplatte geeigneter Länge und Breite mit einer Gummiwalze unter leichtem Druck auflaminiert. Dieser Sandwich aus Glas und Photopolymerfolie kann nun verwendet werden, um die holographischen Performanceparameter DE und Δη zu bestimmen.

[0109]

Die wie unten beschrieben hergestellten holographischen Medien wurden anschließend mittels einer Messanordnung gemäß Figur 3 wie folgt auf ihre holographischen Eigenschaften geprüft:

[0110]

Der Strahl eines He-Ne Lasers (Emissionswellenlänge 633 nm) wurde mit Hilfe des Raumfilter (SF) und zusammen mit der Kollimati onslinse (CL) in einen parallelen homogenen Strahl umgewandelt. Die finalen Querschnitte des Signal und Referenzstrahls werden durch die Irisblenden (I) festgelegt. Der Durchmesser der Irisblendenöffhung beträgt 0.4 cm. Die polarisationsabhängigen Strahlteiler (PBS) teilen den Laserstrahl in zwei kohärente gleich polarisierte Strahlen. Über die λ/2 Plättchen wurden die Leistung des Referenzstrahls auf 0.5 mW und die Leistung des Signalstrahls auf 0.65 mW eingestellt. Die Leistungen wurden mit den Halbleiterdetektoren (D) bei ausgebauter Probe bestimmt. Der Einfallswinkel (a0) des Referenzstrahls beträgt -21.8°, der Einfallswinkel (ßo) des Signalstrahls beträgt 41.8°. Die Winkel werden ausgehend von der Probennormale zur Strahlrichtung gemessen. Gemäß Figur 3 hat daher c o ein negatives Vorzeichen und ßo ein positives Vorzeichen. Am Ort der Probe (Medium) erzeugte das Interferenzfeld der zwei überlappenden Strahlen ein Gitter heller und dunkler Streifen die senkrecht zur Winkelhalbierenden der zwei auf die Probe einfallenden Strahlen liegen (Reflexionshologramm). Der Streifenabstand Λ, auch Gitterperiode genannt, im Medium beträgt ~ 225 nm (der Brechungsindex des Mediums zu ~1.504 angenommen).

[0111]

Figur 3 zeigt den holographischen Versuchsaufbau, mit dem die Beugungseffizienz (DE) der Medien gemessen wurde.

[0112]

Es wurden auf folgende Weise Hologramme in das Medium geschrieben:

[0113]

• Beide Shutter (S) sind für die Belichtungszeit t geöffnet.

[0114]

• Danach wurde bei geschlossenen Shuttern (S) dem Medium 5 Minuten Zeit für die Diffusion der noch nicht polymerisierten Schreibmonomere gelassen. Die geschriebenen Hologramme wurden nun auf folgende Weise ausgelesen. Der Shutter des Signalstrahls blieb geschlossen. Der Shutter des Referenzstrahls war geöffnet. Die Irisblende des Referenzstrahls wurde auf einen Durchmesser < 1 mm geschlossen. Damit erreichte man, dass für alle Drehwinkel (Ω) des Mediums der Strahl immer vollständig im zuvor geschriebenen Hologramm lag. Der Drehtisch überstrich nun computergesteuert den

[0115]

Winkelbereich von Ω„ύη bis mit einer Winkelschrittweite von 0.05°. Ω wird von der Probennormale zur Referenzrichtung des Drehtisches gemessen. Die Referenzrichtung des Drehtisches ergibt sich dann wenn beim Schreiben des Hologramms der Einfallswinkel des Referenz- und des Signalstrahls betragsmäßig gleich sind also c o = -31.8° und ßo = 31.8° gilt. Dann beträgt QreCarding = 0°. Für a0 = -21.8° und ß0 = 41.8° beträgt QreCarding daher 10°. Allgemein gilt für das Interferenzfeld beim Schreiben („recording") des Hologramms: tt 0= + Ω recording · θ0 ist der Halbwinkel im Laborsystem außerhalb des Mediums und es gilt beim Schreiben des Hologramms: a0 - ß0

[0116]

In diesem Fall gilt also θ0 = -31.8°. An jedem angefahrenen Drehwinkel Ω wurden die Leistungen des in der nullten Ordnung transmittierten Strahls mittels des entsprechenden Detektors D und die Leistungen des in die erste Ordnung abgebeugten Strahls mittels des Detektors D gemessen. Die Beugungseffizienz ergab sich bei jedem angefahrenen Winkel Ω als der Quotient aus:

[0117]

PD ist die Leistung im Detektor des abgebeugten Strahls und PT ist die Leistung im Detektor des transmittierten Strahls.

[0118]

Mittels des oben beschriebenen Verfahrens wurde die Braggkurve, sie beschreibt den Beugungswirkungsgrad η in Abhängigkeit des Drehwinkels Ω des geschriebenen Hologramms gemessen und in einem Computer gespeichert. Zusätzlich wurde auch die in die nullte Ordnung transmittierte Intensität gegen den Drehwinkel Ω aufgezeichnet und in einem Computer gespeichert.

[0119]

Die maximale Beugungseffizienz (DE = r|max) des Hologramms, also sein Spitzenwert, wurde bei Ω reconstmction ermittelt. Eventuell musste dazu die Position des Detektors des abgebeugten Strahls verändert werden, um diesen maximalen Wert zu bestimmen.

[0120]

Der Brechungsindexkontrast An und die Dicke d der Photopolymerschicht wurde nun mittels der Coupled Wave Theorie (siehe; H. Kogelnik, The Bell System Technical Journal, Volume 48, November 1969, Number 9 Seite 2909 - Seite 2947) an die gemessene Braggkurve und den Winkelverlauf der transmittierten Intensität ermittelt. Dabei ist zu beachten, dass wegen der durch die Photopolymerisation auftretenden Dickenschwindung der Streifenabstand Λ' des Hologramms und die Orientierung der Streifen (slant) vom Streifenabstand Λ des Interferenzmusters und dessen Orientierung abweichen kann. Demnach wird auch der Winkel α o' bzw. der entsprechende Winkel des Drehtisches ΩΚ0011ί,(Γι10ί0η, bei dem maximale Beugungseffizienz erreicht wird von a0 bzw. vom entsprechenden ,recordiag abweichen. Dadurch verändert sich die Bragg-Bedingung. Diese Veränderung wird im Auswerteverfahren berücksichtigt. Das Auswerteverfahren wird im Folgenden beschrieben:

[0121]

Alle geometrischen Größen, die sich auf das geschriebene Hologramm beziehen und nicht auf das Interferenzmuster werden als gestrichene Größen dargestellt.

[0122]

Für die Braggkurve η(Ω) eines Reflexionshologramms gilt nach Kogelnik:

[0123]

mit:

[0124]

DP

[0125]

2-c. cos(&')-cos(i|/')- β'+α'

[0126]

Ψ'

[0127]

λ

[0128]

2-«-cos(i|/'-a')

[0129]

Beim Auslesen des Hologramms („reconstruction") gilt wie analog oben dargestellt: θ'0 = θ0

[0130]

sin(d'0)=«-sin(d')

[0131]

An der Bragg-Bedingung ist das„Dephasing" DP = 0. Und es folgt entsprechend:

[0132]

« "Ό' =θw0 + ' Ω reconstruction

[0133]

sin(a'0) = «-sin(a')

[0134]

Der noch unbekannt Winkel ß' kann aus dem Vergleich der Bragg-Bedingung des

[0135]

Interferenzfeldes beim Schreiben des Hologramms und der Bragg-Bedingung beim Auslesen des Hologramms ermittelt werden unter der Annahme, dass nur Dickenschwindung stattfindet. Dann folgt: sin (β') = - [sin(a0 ) + sin (ß0 ) - sin (θ0 + Ω_„,οη )]

[0136]

n v ist die Gitterstärke, ξ ist der Detuning Parameter und ψ' die Orientierung (Slant) des Brechungsindexgitters das geschrieben wurde, a' und ß' entsprechen den Winkeln a0 und ß0 des Interferenzfeldes beim Schreiben des Hologramms, aber im Medium gemessen und für das Gitter des Hologramms gültig (nach Dickenschwindung), n ist der mittlere Brechungsindex des Photopolymers und wurde zu 1.504 gesetzt, λ ist die Wellenlänge des Laserlichts im Vakuum.

[0137]

Die maximale Beugungseffizienz (DE = r|max) ergibt sich dann für ξ = 0 zu: π - Αη - d'

[0138]

Z)£ = tanh2(v) = tanh:

[0139]

λ ·A/cos(a')- cos(a'-2i|/)

[0140]

Die Messdaten der Beugungseffizienz, die theoretische Braggkurve und die transmittierte Intensität w erden wi e in F igur 4 gezeigt gegen den zentrierten DrehwinkelΔΩ = ^reco^rucüon "Ω = , auch Winkeidetuning genannt, aufgetragen.

[0141]

Da DE bekannt ist wird die Form der theoretischen Braggkurve nach Kogelnik nur noch durch die Dicke d der Photopolymerschicht bestimmt. An wird über DE für gegebene Dicke d so nachkorrigiert, dass Messung und Theorie von DE immer übereinstimmen, d wird nun solange angepasst bis die Winkelpositionen der ersten Nebenminima der theoretischen Braggkurve mit den Winkelpositionen der ersten Nebenmaxima der transmittierten Intensität übereinstimmen und zudem die volle Breite bei halber Höhe (FWHM) für die theoretische Braggkurve und für die transmittierte Intensität übereinstimmen.

[0142]

Da die Richtung in der ein Reflexionshologramm bei der Rekonstruktion mittels eines Ω-Scans mitrotiert, der Detektor für das abgebeugte Licht aber nur einen endlichen Winkelbereich erfassen kann, wird die Braggkurve von breiten Holgrammen (kleines d) bei einem Ω-Scan nicht vollständig erfasst, sondern nur der zentrale Bereich, bei geeigneter Detektorpositionierung. Daher wird die zur Braggkurve komplementäre Form der transmittierten Intensität zur Anpassung der Schichtdicke d zusätzlich herangezogen.

[0143]

Figur 4 zeigt die Darstellung der Braggkurve η nach der Coupled Wave Theorie (gestrichelte Linie), des gemessenen Beugungs Wirkungsgrades (ausgefüllte Kreise) und der transmittierten Leistung (schwarz durchgezogene Linie) gegen das Winkeidetuning ΔΩ. Für eine Formulierung wurde diese Prozedur eventuell mehrfach für verschiedene

[0144]

Belichtungszeiten t an verschiedenen Medien wiederholt, um festzustellen bei welcher mittleren Energiedosis des einfallenden Laserstrahls beim Schreiben des Hologramms DE in den Sättigungswert übergeht. Die mittlere Energiedosis E ergibt sich wie folgt aus den Leistungen der zwei den Winkeln a0 und ß0 zugeordneten Teilstrahlen (Referenzstrahl mit Pr = 0.50 mW und Signalstrahl mit Ps = 0.63 mW), der Belichtungszeit t und dem Durchmesser der Irisblende (0.4 cm):

[0145]

£ (mJ/cm' ) ^2 - ^+ f-]-' <s)

[0146]

π · 0.42 αη2

[0147]

Die Leistungen der Teilstrahlen wurden so angepasst, dass in dem Medium bei den verwendeten Winkeln a0 und ß0, die gleiche Leistungsdichte erreicht wird.

[0148]

In Beispielen wird jeweils der maximale Wert in An berichtet, die verwendeten Dosen liegen zwischen 4 und 64 mJ/cm2 pro Arm.

[0149]

Verwendete Substanzen

[0150]

CGI-909 (Tetrabutylammonium-tris(3-chlor-4-methylphenyl)(hexyl)borat, [1147315-11-4]) ist ein von der Fa. CIBA Inc., Basel, Schweiz, hergestelltes Versuchsprodukt. Die eingesetzten (fluorierten) Alkohole und monofunktionellen Isocyanate wurden im

[0151]

Chemikalienhandel bezogen. l,8-Diisocyanato-4-(isocyanatomethyl)octan (TIN) wurde wie in EP749958 beschrieben hergestellt.

[0152]

2,4,4-Trimethylhexane-l,6-diisocyanat, Vestanat TMDI, ist ein Produkt der Evonik Degussa GmbH, Marl, Deutschland.

[0153]

Herstellung der Polyol-Komponente:

[0154]

In einem 1 L Kolben wurden 0.18 g Zinnoctoat, 374.8 g ε-Caprolacton und 374.8 g eines difunktionellen Polytetrahydrofuranpolyetherpolyols (Equivalentgewicht 500 g/Mol OH) vorgelegt und auf 120 °C aufgeheizt und so lange auf dieser Temperatur gehalten, bis der Festgehalt (Anteil der nicht-flüchtigen Bestandteile) bei 99.5 Gew.-% oder darüber lag.

[0155]

Anschließend wurde abgekühlt und das Produkt als wachsiger Feststoff erhalten. Herstellung des Urethanacrylats 1: Phosphorothioyltris(oxybenzol-4,l-diylcarbamoyl- oxyethan-2,l-diyl)trisacrylat

[0156]

In einem 500 mL Rundkolben wurden 0.1 g 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol, 0.05 g Dibutylzinndilaurat (Desmorapid Z, Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, Deutschland) sowie und 213.07 g einer 27 %-igen Lösung von Tris(p-isocyanatophenyl)thiophosphat in Ethylacetat (Desmodur® RFE, Produkt der Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, Deutschland) vorgelegt und auf 60 °C erwärmt. Anschließend wurden 42.37 g 2- Hydroxyethylacrylat zugetropft und die Mischung weiter auf 60 °C gehalten, bis der Isocyanatgehalt unter 0.1 % gesunken war. Danach wurde abgekühlt und im Vakuum das Ethylacetat vollständig entfernt. Das Produkt wurde als teilkristalliner Feststoff erhalten.

[0157]

Herstellung des Urethanacrylats 2: 2-({[3-(Methylsulfanyl)phenyl]carbamoyl}oxy)- ethylprop-2-enoat): In einem 100 mL Rundkolben wurden 0.02 g 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol, 0.01 g

[0158]

Desmorapid® Z, 11.7 g 3-(Methylthio)phenylisocyanat vorgelegt und auf 60 °C erwärmt. Anschließend wurden 8.2 g 2-Hydroxyethylacrylat zugetropft und die Mischung weiter auf 60 °C gehalten, bis der Isocyanatgehalt unter 0.1 % gesunken war. Danach wurde abgekühlt. Das Produkt wurde als hellgelbe Flüssigkeit erhalten

[0159]

Beispiel 1: Trifluorethyl-butylcarbamat

[0160]

In einem 2 L Rundkolben wurden 0.50 g Desmorapid Z und n-Butylisocyanat 498 g vorgelegt und auf 60 °C erwärmt. Anschließend wurden 502 g Trifluorethanol zugetropft und die Mischung weiter auf 60 °C gehalten, bis der Isocyanatgehalt unter 0.1 % gesunken war. Danach wurde abgekühlt. Das Produkt wurde als farbloser Feststoff erhalten. Der nach

[0161]

Methode B bestimmte Brechungsindex beträgt 1.3900, der gemessene TGA95-Wert beträgt 63.7 ° C.

[0162]

Weitere Beispiele Die Beispiele 2-25 wurden auf die für Beispiel 1 beschriebene Art und Weise in den in Tabelle 2 angegebenen Zusammensetzungen hergestellt. Die zugehörigen und TGA95 Werte zu allen Beispielen wurden, wie in den obigen entsprechend benannten Abschnitten beschrieben, gemessen.

[0163]

Tabelle 2: Herstellung und Charakterisierung der Beispiele 2-35

[0164]

[0165]

[0166]

[0167]

[0168]

Abschätzung des Brechungsindex (nn) und der Flüchtigkeit (TGA95) von 2,2,2- Trifluorethyl-butylcarbamat - (Beispiel 1)

[0169]

Die dreidimensionale Struktur der vorgenannten Verbindung (Beispiel 1) wurde mit Hilfe der graphischen Benutzeroberfläche des Molecular Modeling Paketes Materials Studio der Firma Accelrys erzeugt und voroptimiert. Diese voroptimierte Struktur wurde dann als Input für die Konformerenanalyse verwendet, für welche ein Monte Carlo Algorithmus verwendet wurde, welcher, jeweils ausgehend vom grade zuvor erzeugten Konformer, alle Diederwinkel innerhalb des Moleküls nach dem Zufallsprinzip verändert. Auf diese Weise wurden 1000 Zufallskonformere erzeugt und direkt voroptimiert. Im Rahmen der Prozedur wurden alle Konformere direkt verworfen, welche eine relative Energie > 8.37 kJ/mol aufwiesen.

[0170]

Im Anschluss an diese Prozedur wurde alle 90 erhaltenen Konformere unter Verwendung eines strengeren Konvergenzkriteriums nachoptimiert und dann einer Ähnlichkeitsanalyse unterzogen, wobei sehr ähnliche Konformere verworfen wurden. Die verbleibenden 34 Konformere wurden anschließend unter Verwendung des Quantenchemie-Pakets TURBOMOLE mit Hilfe der Dichtefunktionaltheorie geometrieoptimiert. Dabei wurden das

[0171]

B-P86 Dichtefunktional und der TZVP, welcher der TURBOMOLE Basissatzbibliothek entnommen wurde, verwendet und es wurde die COSMO Option, unter Verwendung der optimierten COSMO-Radien, eingeschaltet.

[0172]

Im Folgenden wurden dann für die 22 Konformere deren relative DFT/COSMO Energy < 8 kJ/mol war entsprechend den Schritten e und f des erfindungsgemäßen Verfahrens die individuellen Deskriptioren Vh At und M2i berechnet. Hierfür wurde das Programm COSMOiAer»? der Firma COSMO/og c verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.

[0173]

Tabelle 3

[0174]

Rel. Energie Boltzmann

[0175]

Konformer in kJ/mol Gewicht in % F(Ä3) A(A2) M2

[0176]

1 0.00 15.92 224.534 224.129 69.717

[0177]

2 0.14 15.02 224.692 224.472 69.698

[0178]

3 0.46 13.21 223.745 228.546 74.656

[0179]

4 0.95 10.86 222.437 228.836 74.314

[0180]

5 1.80 7.70 224.267 226.684 73.407

[0181]

6 1.90 7.39 224.614 226.738 73.401

[0182]

7 3.86 3.35 222.143 224.595 74.151

[0183]

8 3.96 3.22 223.430 227.027 74.845

[0184]

9 4.09 3.06 224.181 220.790 73.732

[0185]

10 4.24 2.88 226.841 218.562 73.464

[0186]

11 5.07 2.06 222.067 227.356 72.800

[0187]

12 5.08 2.05 224.635 224.359 72.785

[0188]

13 5.35 1.84 225.926 217.658 76.949

[0189]

14 5.58 1.68 227.028 216.153 72.131

[0190]

15 6.32 1.24 222.207 226.866 74.032

[0191]

16 6.39 1.21 224.162 220.368 71.597

[0192]

17 6.97 0.95 224.831 226.248 75.008

[0193]

18 7.55 0.76 224.889 222.006 71.440

[0194]

19 7.60 0.74 225.386 223.325 75.264

[0195]

20 7.72 0.71 225.336 225.147 74.730

[0196]

21 7.88 0.66 221.676 224.815 72.557

[0197]

22 7.88 0.66 226.532 216.022 73.523

[0198]

Als Boltzmann-gewichtete Mittelwerte ergeben sich daraus:

[0199]

A = 225.308 Ä2, V= 224.137 Ä3, M2 = 72.609

[0200]

Damit ergeben sich für die Flüchtigkeit (TGA95) und die Dichte die Werte 85.0 °C und 1.197 g/mol.

[0201]

Die molare Polarisierbarkeit wurde mit Hilfe des 1986 von Crippen veröffentlichten QSPR- Ansatzes, welcher im Materials Studio QSAR Modul implementiert ist zu 40.310 mVmol abgeschätzt, woraus sich in Kombination mit der Dichte ein Brechungsindex von = 1.3999 ergibt. Die Substanz ist damit mit einem TGA95 Wert von 85.0 °C und einem Brechungsindex von 1.3999 insgesamt im Sinne des erfindungsgemäßen Auswahlverfahrens nicht als Additiv für Photopolymer-Formulierungen geeignet, da ihre abgeschätzte Flüchtigkeit deutlich zu hoch ist. Wie der Vergleich mit den experimentellen Werten zeigt, ist diese B e wertung korrekt. In analoger Weise wie für Beispiel 1 wurden die Flüchtigkeiten und Brechungsindices der Beispiele 2-39 berechnet und die Ergebnisse in Tabelle 4 zusammengefasst. Darin enthalten sind 30 weitere fluorierte Urethane (Beispiele 2-31), 4 nicht-fluorierte Urethane (Beispiele 32- 35), sowie vier kommerzielle Weichmacher (Beispiele 36-39).

[0202]

Tabelle 4: Vergleich von Abgeschätzten und experimentellen Brechungsindices und TGA95-Werten.

[0203]

BeiM / MP/ TGA95

[0204]

Name V/Ä3 A/Ä2 M2 P nD nD TGA9 spiel (g/mol) (m3/mol) (QSPR) (QSPR) (QSPR) (Exp.) (Exp.

[0205]

2 2,2,2-Trifluorethyl-hexylcarbamat 266.609 268.162 76.273 227.23 49.51 1.146 1.4136 72.2 1.3984 72

[0206]

3 2,2,3 ,3 -Tetrafluorpropyl-butylcarbamat 254.440 253.494 94.734 231.19 44.09 1.241 1.3893 86.5 1.3879 71

[0207]

Bis(2,2,2-trifluorethyl)-(2,2,4-

[0208]

4 449.384 412.813 142.624 410.35 83.03 1.285 1.4333 135.5 1.4202 167 trimethylhexan- 1 , 6-diyl)biscarbamat

[0209]

Bis(2,2,2-trifluorethyl)-[4-({[(2,2,2-

[0210]

571.236 540.825 214.491 551.40 103.39 1.384 1.4322 172.5 1.4213 174

[0211]

5 trifluorethoxy )carbony 1] amino } methyl) - octan- 1,8- diyl] biscarbamat

[0212]

2,2,3,3,4,4,4-Heptafluorbutyl-

[0213]

6 299.099 285.161 71.344 299.19 49.65 1.372 1.3727 75.5 1.3625 69 butylcarbamat

[0214]

2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7,8,8,9,9-

[0215]

7 476.888 415.268 92.904 531.23 72.10 1.569 1.3459 116.6 1.3555 111 Hexadecafluornonyl-butylcarbamat

[0216]

Bis(2,2,3,3,4,4,4-heptafluorbutyl)-(2,2,4-

[0217]

8 606.335 522.310 136.852 610.38 101.71 1.432 1.3930 151.5 1.3887 139 trimethylhexan- 1 , 6-diyl)biscarbamat

[0218]

Bis(2,2,3,3,4,4,4-heptafluorbutyl)-[4-

[0219]

813.142 689.703 193.478 851.44 131.40 1.517 1.3846 191.3 1.3876 159 ({[(2,2,3,3,4,4,4-heptafluorbutoxy)-

[0220]

9

[0221]

carbonyl] amino } methyl)octan- 1 , 8- diyl]biscarbamat

[0222]

2,2,3,3,4,4,5,5,5-Nonafluorpentyl-

[0223]

10 336.687 311.927 73.341 349.19 54.31 1.433 1.3640 83.5 1.3580 72 butylcarbamat

[0224]

Bis(2,2,3,3,4,4,5,5,5-nonafiuorpentyl)-

[0225]

683.549 574.484 135.816 710.40 111.04 1.484 1.3807 160.5 1.3820 1

[0226]

11 (2,2,4-trimethylhexan- 1,6- diyl)biscarbamat

[0227]

BeiM / MP/ TGA9

[0228]

Name V/Ä3 A/Ä2 M2 P nD TGA95 nD spiel (g/mol) (m3/mol) (QSPR) (QSPR) (QSPR) (Exp.) (Exp.

[0229]

2,2,3,3,4,4,5,5,5-Nonafluorpentyl-

[0230]

12 379.492 352.267 73.741 377.25 63.52 1.369 1.3780 89.9 1.3690 83 hexylcarbamat

[0231]

2,2,3,3,4,4,5,5,5-Nonafluorpentyl-propan-

[0232]

13 315.705 289.954 70.340 335.17 49.61 1.469 1.3541 79.0 1.3497 58 2-ylcarbamat

[0233]

2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,6-Undecafluorhexyl-

[0234]

14 374.581 335.864 68.869 399.20 58.98 1.479 1.3560 87.7 1.3538 82 butylcarbamat

[0235]

Bis(2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,6- 757.048 613.121 134.098 810.41 120.38 1.536 1.3736 169.4 1.3750 152

[0236]

15 undecafluorhexyl) -(2,2,4 -trimethylhexan- 1 ,6-diyl)biscarbamat

[0237]

2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,6-Undecafluorhexyl-

[0238]

16 416.853 379.371 73.759 427.25 68.18 1.419 1.3704 96.4 1.3640

[0239]

hexylcarbamat

[0240]

Bis(2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7- 811.336 671.039 176.795 874.44 127.93 1.560 1.3739 187.5 1.3839 158

[0241]

17 dodecafluorheptyl) - (2 ,2 ,4 -trimethy lhexan- 1 ,6-diyl)biscarbamat

[0242]

2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-Dodecafluorheptyl-

[0243]

18 445.778 401.101 94.859 459.27 71.96 1.440 1.3690 112.1 1.3716 117 hexylcarbamat

[0244]

2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-Dodecafluorheptyl-

[0245]

19 381.492 338.779 91.463 417.19 58.05 1.534 1.3470 103.0 1.3563 93 propan-2-ylcarbamat

[0246]

2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-Dodecafluorheptyl-

[0247]

20 430.049 369.790 83.268 457.25 69.90 1.491 1.3731 105.9 1.3830 123 cyclohexylcarbamat

[0248]

21 2,2,3,4,4,4-Hexafluorbutyl-butylcarbamat 291.826 273.825 90.643 281.20 49.25 1.332 1.3829 90.0 1.3775 73

[0249]

22 2,2,3,4,4,4-Hexafluorbutyl-hexylcarbamat 335.639 313.390 92.270 309.25 58.45 1.271 1.3959 95.5 1.3876 89

[0250]

2,2,3,4,4,4-Hexafluorbutyl-propan-2-

[0251]

23 269.738 259.029 91.749 267.17 44.54 1.368 1.3733 87.7 1.3682 71 ylcarbamat

[0252]

20 20

[0253]

BeiM / MP/

[0254]

A/Ä2 M2 P nD TGA95 nD TGA9

[0255]

Name V/Ä3

[0256]

spiel (g/mol) (m3/mol) (QSPR) (QSPR) (QSPR) (Exp.) (Exp.

[0257]

2,2,3,3,4,4,5,5-Octafluorpentyl-

[0258]

24 330.134 303.188 88.913 331.20 53.42 1.393 1.3674 93.7 1.3731 80 butylcarbamat

[0259]

Bis(2,2,3,3,4,4,5,5-octafluorpentyl)- {4-

[0260]

895.878 763.826 254.799 947.50 142.73 1.552 1.3840 215.0 1.3955 172 [({[(2,2,3,3,4,4,5,5-

[0261]

25

[0262]

ο^Αυοφεηΐγ^οχγ^ΛοηγΙ^Γηίηο^εΐΙτγ

[0263]

l]octan- 1 ,8-diyl}biscarbamat

[0264]

Bis(2,2,3,3,4,4,5,5-octafli ^entyl)-(2,2,4-

[0265]

26 667.015 566.787 174.890 674.42 109.26 1.457 1.3880 172.4 1.3971 163 trimethylhexan- 1 , 6-diyl)biscarbamat

[0266]

2,2,3,3,4,4,5,5-OctafliKMpentyl-propan-2-

[0267]

27 308.600 286.261 90.842 317.18 48.72 1.429 1.3577 92.3 1.3654 74 ylcarbamat

[0268]

2,2,3,3,4,4,5,5-Οοΐ3ί1ιιθφεηίγ1-

[0269]

28 355.202 319.977 87.653 357.24 60.56 1.400 1.3905 96.7 1.3977 1 10 cyclohexylcarbamat

[0270]

B is(2 ,2 , 3 , 3 -tetrafli ^ropy 1) - [4 -

[0271]

668.003 606.741 275.686 647.45 114.73 1.417 1.4162 202.8 1.4240 197 ({[(2,2,3,3 -tetraflucMpropoxy) -

[0272]

29

[0273]

carbonyl] amino } methyl)octan- 1 , 8- diyl]biscarbamat

[0274]

B is(2 ,2 , 3 , 3 -tetrafli ^ropy 1) -(2,2,4-

[0275]

30 517.127 461.959 184.103 474.39 90.59 1.313 1.4155 161.6 1.4229 185 trimethylhexan- 1 , 6-diyl)biscarbamat

[0276]

31 234.335 231.845 93.129 217.16 39.38 1.268 1.3770 85.2 1.3831 78 ylcarbamat

[0277]

32 Ethyl-hexylcarbamat 241.340 247.593 72.851 173.26 48.81 0.941 1.4431 65.5 1.4376 83

[0278]

33 iso-Propyl-hexylcarbamat 264.827 264.082 70.384 187.28 53.23 0.930 1.4413 67.9 1.4336 84

[0279]

34 3 Ethyl-butylcarbamat 197.717 207.505 71.325 145.20 39.61 0.960 1.4367 59.2 1.4313 66

[0280]

BeiM / MP/ P nD TGA95

[0281]

V/Ä3 A/Ä2 M2 nD TGA9

[0282]

Name

[0283]

spiel (g/mol) (m3/mol) (QSPR) (QSPR) (QSPR) (Exp.) (Exp.

[0284]

35 iso-Propyl-butylcarbamat 220.538 224.943 68.619 159.23 44.03 0.946 1.4361 60.1 1.4284 63

[0285]

36 Pr opylencarb onat 115.733 128.139 71.612 102.09 21.49 1.167 1.4059 64.3 1.4210

[0286]

37 Adipinsaeuredimethylester 221.881 226.334 97.343 174.20 42.28 1.055 1.4256 86.5 1.4280 80

[0287]

38 Diethylenglycoldiacetat 231.636 242.845 113.550 190.19 43.90 1.110 1.4261 97.9 1.4300 99

[0288]

39 Zitronensäuretriethylester 328.385 305.298 134.859 276.28 64.18 1.174 1.4575 123.9 1.4420 1

[0289]

Ve rgleic h zwis c h e n exp e rime ntelle n u n d abgeschätzten T GA 9 5 u n d Brechungsindexwerten

[0290]

Der Vergleich zwischen den experimentellen und den nach dem erfindungsgemäßen Auswahlverfahren abgeschätzten Brechungsindices und TGA95 Werten der Beispiele 1-39 (Tabelle 4), welcher in den Korrelationsdiagrammen Figur 3 und Figur 4 veranschaulicht ist, zeigt deutlich die Eignung des Verfahrens. Die Brechungsindices konnten mit einer Standardabweichung von 0.0082 bestimmt werden, wobei der Maximalfehler über den gesamten Satz mit einem Absolutwert von 0.0155 für das Beispiel 39 ebenfalls sehr klein ist. Die Standardabweichung für die TGA95-Werte ergibt sich zu 15.8°C, bei einem absoluten Maximalfehler von 42.5 °C für das fluorierte Urethan Beispiel 25. Dieser vergleichsweise große Fehler ist jedoch nicht signifikant, da sowohl der experimentelle Wert von 172.5 °C als auch der abgeschätzte Wert von 215.0 °C deutlich oberhalb der Eignungsgrenze von 100 °C liegen. Die Verbindung wird also, trotz des Fehlers, vom erfindungsgemäßen Verfahren korrekterweise als geeignet als Additiv für Photopolymer-Formulierungen eingestuft. Allgemein kann festgestellt werden, dass sehr große Unterschiede zwischen vorhergesagtem und experimentellen TGA95 typischerweise bei vergleichsweise hohen Absolutwerten (typischerweise > 150 °C) auftreten, was auf eine beginnende Zersetzung der Substanzen zurückzuführen ist. Diese Tatsache bedeutet keine Einschränkung der Aussagekraft des erfindungsgemäßen Auswahlverfahrens, da der Schwellenwert für die Eignung einer Substanz mit 100°C typischerweise weit unterhalb der Zersetzungstemperatur üblicher Additivmoleküle ist.

[0291]

Selektion der Beispielmoleküle auf Basis des erfindungsgemäßen Verfahrens

[0292]

Die Brechungsindices der Beispiele 1-39 liegen alle unterhalb von 1.4600. In diesem Fall entscheiden also die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschätzten TGA95 über die Eignung als Additive in Photopolymer-Formulierungen. In Tabelle 5 sind alle Beispiele zusammengefasst deren abgeschätzte Flüchtigkeit, gemäß TGA95, größer ist als 100°C.

[0293]

Tabelle 5: Erfindungsgemäß selektierte Additive. nD nD

[0294]

TGA95

[0295]

Beispiel (QSPR) TGA95(QSPR) (Exp.) (Exp.)

[0296]

4 1.4333 135.5 1.4202 167.1

[0297]

5 1.4322 172.5 1.4213 174.9 7 1.3459 116.6 1.3555 111.8

[0298]

8 1.3930 151.5 1.3887 139.1

[0299]

9 1.3846 191.3 1.3876 159.7

[0300]

11 1.3807 160.5 1.3820 157.0

[0301]

15 1.3736 169.4 1.3750 152.7

[0302]

17 1.3739 187.5 1.3839 158.6

[0303]

18 1.3690 112.1 1.3716 117.6

[0304]

19 1.3470 103.0 1.3563 93.3

[0305]

20 1.3731 105.9 1.3830 123.7

[0306]

25 1.3840 215.0 1.3955 172.5

[0307]

26 1.3880 172.4 1.3971 163.9

[0308]

29 1.4162 202.8 1.4240 197.9

[0309]

30 1.4155 161.6 1.4229 185.3

[0310]

39 1.4575 123.9 1.4420 131.0

[0311]

Ausgewählt für eine experimentelle Untersuchung der holographischen Aktivität werden die Beispiele 7 und 17, welche auf Grund ihres niedrigen Brechungsindexes und der ausreichend hohen Flüchtigkeit sehr leistungsfähig sein sollten. Als Gegenbeispiel wird die Verbindung 2 ausgewählt, welche mit einer abgeschätzten Flüchtigkeit von 72.2 °C deutlich außerhalb der

[0312]

Grenzen des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt.

[0313]

Herstellung der Photopolymerformulierung für die Herstellung von holographischen Folien Folienbeispiel 1 :

[0314]

6.77 g der wie oben beschrieben hergestellten Polyol-Komponente wurden mit 4.00 g Phosphorothioyltris(oxybenzol-4, 1 -diylcarbamoyl~Oxyethan-2, l-di y l ) tri s a cryl at ( Ur e- thanacrylat 1), 4.00 g 2-({[3-(Methylsulfanyl)phenyl]carbamoyl}oxy)propylprop-2-enoat (Urethanacrylat 2) 3.00 g 2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7,8, 8,9,9-Hexadecafluornonyl-butylcarbamat (Beispiel 7), 0.02 g Fomrez UL 28 (Urethanisierungskatalysator, Handelsprodukt der Fa.

[0315]

Momentive Performance Chemicals, Wilton, CT, USA), 0.30 g CGI 909 (Versuchsprodukt der Fa. Ciba Inc, Basel, Schweiz), 0.03 g Neu Methylenblau, 0.06 g BYK 310 und 1.02 g N- Ethylpyrrolidon bei 60 °C gemischt, so dass eine klare Lösung erhalten wurde. Anschließend wurde auf 30 °C abgekühlt, 1.25 g Desmodur® N3900 (Handelsprodukt der Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, DE, Hexandiisocyanat-basiertes Polyisocyanat, Anteil an Iminooxadiazindion mindestens 30 %, NCO-Gehalt: 23.5 %) zugegeben und erneut gemischt. Die erhaltene, flüssige Masse wird dann mittels Rakel auf eine 36 μηι dicke Polyethylenterephthalatfolie appliziert, und für 4.5 Minuten b ei 80 ° C in einem

[0316]

Umlufttrockner getrocknet. Anschließend wird die Photopolymerschicht mit einer 40 μιη dicken Polyethylenfolie abgedeckt und aufgewickelt.

[0317]

Folienbeispiel 2:

[0318]

6.77 g der wie oben beschrieben hergestellten Polyol-Komponente wurden mit 4.00 g Phosphorothioyltris(oxybenzol-4, 1 -diylcarbamoyloxyethan-2, l-d i y l ) tr i s a c r y l at ( U r e- than-'acrylat 1), 4.00 g 2-({[3-(Methylsulfanyl)phenyl]carbamoyl}oxy)propylprop-2-enoat (Urethanacrylat 2) 3.00 g Bis(2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-dodecafluorheptyl)-(2,2,4- trimethylhexan-l,6-diyl)biscarbamat (Beispiel 17), 0.02 g Fomrez UL 28 (Urethanisierungs- katalysator, Handelsprodukt der Fa. Momentive Performance Chemicals, Wilton, CT, USA), 0.30 g CGI 909 (Versuchsprodukt der Fa. Ciba Inc, Basel, Schweiz), 0.03 g Neu Methylenblau, 0.06 g BYK 310 und 1.02 g N-Ethylpyrrolidon bei 60 °C gemischt, so dass eine klare Lösung erhalten wurde. Anschließend wurde auf 30 °C abgekühlt, 1.25 g Desmodur® N3900 (Handelsprodukt der Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, DE, Hexandiisocyanat-basiertes Polyisocyanat, Anteil an Iminooxadiazindion mindestens 30 %, NCO-Gehalt: 23,5 %) zugegeben und erneut gemischt. Die erhaltene, flüssige Masse wird dann mittels Rakel auf eine 36 μηι dicke Polyethylenterephthalatfolie appliziert, und für 4.5 Minuten bei 80 °C in einem Umlufttrockner getrocknet. Anschließend wird die Photopolymerschicht mit einer 40 μηι dicken Polyethylenfolie abgedeckt und aufgewickelt.

[0319]

Vergleichs-Folienbeispiel I:

[0320]

6.77 g der wie oben beschrieben hergestellten Polyol-Komponente wurden mit 4.00 g Phosphorothioyltris(oxybenzol-4, 1 -diylcarbamoyl~Oxyethan-2, l-di y l ) tri s a cryl at ( Ur e- thanacrylat 1), 4.00 g 2-({[3-(Methylsulfanyl)phenyl]carbamoyl}oxy)propylprop-2-enoat (Urethanacrylat 2) 3.00 g 2,2,2-Trifluorethyl-butylcarbamat (Beispiel 1), 0.02 g Fomrez UL 28 (Urethanisierungskatalysator, Handelsprodukt der Fa. Momentive Performance Chemicals, Wilton, CT, USA), 0.30 g CGI 909 (Versuchsprodukt der Fa. Ciba Inc, Basel, Schweiz), 0.03 g Neu Methylenblau, 0.06 g BYK 310 und 1.02 g N-Ethylpyrrolidon bei 60 °C gemischt, so dass eine klare Lösung erhalten wurde. Anschließend wurde auf 30 °C abgekühlt, 1.25 g Desmodur® N3900 (Handelsprodukt der Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, DE,

[0321]

Hexandiisocyanat-basiertes Polyisocyanat, Anteil an Iminooxadiazindion mindestens 30 %, NCO-Gehalt: 23,5 %) zugegeben und erneut gemischt. Die erhaltene, flüssige Masse wird dann mittels Rakel auf eine 36 μηι dicke Polyethylenterephthalatfolie appliziert, und für 4.5 Minuten bei 80 °C in einem Umlufttrockner getrocknet. Anschließend wird die Photopolymerschicht mit einer 40 μηι dicken Polyethylenfolie abgedeckt und aufgewickelt.

[0322]

Tabelle 6: Holographische Bewertung Folienbeispiele

[0323]

[0324]

Die beschriebenen Werte für Δη wurden bei Dosen von 4-32 mJ/cm2 erzielt.

[0325]

Die gefundenen Werte für die holographischen Eigenschaft Δη der holographischen Medien zeigen, dass die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgewählten Additive besser für die

[0326]

Verwendung in holographischen Photopolymer-Filmen geeignet sind.



[0000]

The invention relates to a method for selecting compounds which can be used as additives in photopolymer formulations for producing light holographic media, and to photopolymer formulations which contain at least one softener which are selected according to the claimed method. The invention also relates to the use of photopolymer formulations for producing holographic media.



Patentansprüche:

1. Verfahren zur Auswahl von Verbindungen, die als Weichmachern in Photopolymer- Formulierungen zur Herstellung von hellen holographischen Medien verwendet werden können, bei dem a) eine zu prüfende Verbindung ausgewählt wird, b) unter Verwendung eines geeigneten Computerprogramms, wie zum Beispiel dem conformers Modul des Programmpaketes Materials Studio der Firma Accelrys, eine Konformerenanalyse der zu prüfenden Verbindung durchgeführt wird, c) eine Geometrieoptimierung aller generierten Konformere mit Hilfe eines Kraftfeldverfahrens durchgeführt wird und der Konformerenraum anschließend mit Hilfe einer Ähnlichkeitsanalyse weiter reduziert wird, d) e in e qu ant en ch em i s ch e G e om etri e optimi erung der n ach der Kraftfeldoptimierung energetisch günstigsten Konformere, unter Verwendung des B-P86 Dichtefunktionais und eines Triple^-Valenzbasissatzess, sowie des Conductor Like Screening Model (COSMO) in Verbindung mit den optimierten COSMO-Radien oder, wenn diese für ein gegebenes Element nicht existieren, des 1.17-fachen des Bondi- Valenzradius, erfolgt, e) die Fläche (A) in Ä2 und das eingeschlossene Volumen (V) in Ä3 der als Ergebnis der quantenchemischen Geometrieoptimierung erhaltenen dreidimens i o n al en C O S M O-Abschirmladungsdichtenoberflächen der energetisch niedrigsten Konformere berechnet werden, f) die COSMO-Abschirmladungsdichteoberflächen der energetisch niedrigsten Konformere mit Hilfe eines geeigneten Software-Paketes, wie z.B . dem Programm COSMOtherm der Firma COSMO/og c, in Segmente aufgeteilt werden, die mittleren Oberflächenabschirmladungsdichten (σ) dieser Segmente in Form einer Häufigkeitsverteilung Ρ(σ) aufgetragen werden und die zweiten Momente (M2) dieser Verteilung, definiert gemäß der Gleichung: Μ2 = 10 · ^ (σ; ) · σ;2 · Δσ ermittelt werden, wobei Λσ die Intervallbreite der diskreten Häufigkeitsverteilung ist und die Ladungsdichten σ in der Einheit e/nm2 angegeben werden, die Volumina, Flächen und zweiten Momente aller betrachteten Konformere gemäß ihres Gewichtes in der Boltzmann Verteilung auf Basis der aus den quantenchemischen Geometrieoptimierungen gewonnenen Energien gemittelt werden, die Flüchtigkeit der Substanz nach der Rechenvorschrift:

TGA95 ^ 207.015 + 41.405 · Jv - 253.2

A abgeschätzt wird, die Dichte der Verbindung bei Raumtemperatur mit Hilfe der Gleichung:

M A i— 7

p = 0.89 0.2 · - + 0.01 · V2

V - NA V abgeschätzt wird, wobei p die Dichte des Reinstoffes in g/cm3 , die molare Masse in g/mol, NA die Avogadro-Zahl, A di e C O S M O- Abschirmladungsdichtenoberfläche in Ä2, V das von dieser Oberfläche umschlossene Volumen in Ä3 und M2 das zweite Moment der Oberflächenabschirmladungsdichten-Häufigkeitsverteilung ist, die abgeschätzte Dichte genutzt wird, um mit Hilfe der Lorentz-Lorenz Gleichung:

die, nach einem möglichst genauen QSPR Ansatz abgeschätzte, molare Polarisierbarkeit ( P) in einen Brechungsindex bei 589 nm (n^) umzurechnen, k) ermittelt wird, ob die Flüchtigkeit der zur prüfenden Verbindung > 100°C und deren Brechungsindex < 1.4600 ist, wobei die zu prüfende Verbindung als geeignet eingestuft wird, wenn beide Bedingungen erfüllt sind.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt d) eine quantenchemische Geometrieoptimierung des nach der Kraftfeldoptimierung energetisch niedrigsten Konformers, bevorzugt aller Konformere in einem Energiefenster von 0-4 kJ/mol und besonders bevorzugt aller Konformere in einem Energiefenster von 0-8 kJ/mol erfolgt.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt k) geprüft wird, ob die Flüchtigkeit der zur prüfenden Verbindung > 120 °C und deren Brechungsindex nD < 1.4500, bevorzugt e 1.4400 besonders bevorzugt <1.4300 ist.

Photopolymer-Formulierung umfassend Matrixpolymere, Schreibmomomere und Photoinitiatoren, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens einen Weichmacher enthält, der nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 ausgewählt ist und dass die Matrixpolymere Polyurethane sind.

Photopolymer-Formulierung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Photoinitiatoren einen anionischen, kationischen oder neutralen Farbstoff und einen Coinitiator umfassen.

Photopolymer-Formulierung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich Urethane als Weichmacher enthält, wobei die Urethane insbesondere mit wenigstens einem Fluoratom substituiert sein können.

7. Photopolymer-Formulierung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Urethane die allgemeine Formel (II) haben, in der n> l und n<8 ist und R1, R2, R3 Wasserstoff und / oder unabhängig voneinander lineare, verzweigte, cyclische oder heterocyclische unsubstituierte oder gegebenenfalls auch mit Heteroatomen substituierte organische Reste sind, wobei bevorzugt mindestens einer der Reste R1, R2, R3 mit wenigstens einem Fluoratom substituiert ist und besonders bevorzugt R1 ein organischer Rest mit mindestens einem Fluoratom ist.

8. Photopolymer-Formulierung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibmonomere ein monofunktionelles Acrylat der allgemeinen Formel (IV)

umfassen, in der R7, R8 Wasserstoff und / oder unabhängig voneinander lineare, verzweigte, cyclische oder heterocyclische unsubstituierte oder gegebenenfalls auch mit Heteroatomen substituierte organische Reste sind.

Photopolymer-Formulierung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibmonomere ein multifunktionales Schreibmonomer umfassen, wobei es sich insbesondere um ein multifunktionelles Acrylat, weiterhin bevorzugt ein multifunktionelles Urethanacrylat handeln kann.

Photopolymer-Formulierung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das multifunktionelle Acrylat die allgemeine Formel (V) hat, in der n>2 und n<4 ist und R9, R10 Wasserstoff und / oder unabhängig voneinander lineare, verzweigte, cyclische oder heterocyclische unsubstituierte oder gegebenenfalls auch mit Heteroatomen substituierte organische Reste sind.

11. Verwendung einer Photopolymer-Formulierung nach einem der Ansprüche 4 bis 10 zur Herstellung holographischer Medien, insbesondere zur Herstellung von In-Line Hologrammen, Off-Axis Hologrammen, Full-Aperture Transfer Hologrammen, Weißlicht-Transmissionshologrammen, Denisyukho logrammen, Off-Axis Reflektionshologrammen, Edge-Lit Hologrammen sowie holographischen Stereogrammen.